CinnamonStar Posted April 3, 2008 Report Share Posted April 3, 2008 This is a kind of darkly and slightly philosophical thing I wrote not a long time ago. Sorry it's only avilable in German so far and I'm not sure if anyone out there understands it... But don't worry I'll translate it later...Also, it's not like most fanfics I've come across with in this forum, but it's a oneshot which describes 2 canon characters whose life and motives have not been explained enough. Titel: FallenZeitliche Einstufung: zwischen der 3. und der 4. StaffelEinstufung: P12Genre: Allgemein, leicht philosophisch, Romanze (?)Warnings: Yaoi-Anspielungen sowie erwähnte GewalttatenDisclaimer: Die Rechte des Kartenspiels/Videospiels/Anime/Manga und die daraus entnommenen Charaktere gehören nicht mir, sondern Kazuki Takahashi sowie den anderen, die zur ihrer Erschaffung beigetragen A/N: haben.Handlung: Nach den Kämpfen gegen Yubel und seinen Untergebenen befinden sich die beiden Hauptcharaktere in einer unbekannten, verlassenen Dimension. Es entsteht eine Begegnung zwischen 2 Menschen, die von der Dunkelheit und dem Hass in ihrem Herzen verzehrt wurden.Ich glaube nicht, dass jemals eine Geschichte über diese beiden Charaktere geschrieben wurde, also nenne ich es provisorisch mal Fallenangelshipping. Der scheinbar größte Bastard im GX-Universum zusammen mit dem anderen scheinbar größten Bastard im GX-Universum. Wenn aber jemand einen anderen bzw den echten Namen dieses Pairings kennt, dann wäre ich euch dankbar für eure Vorschläge. Legende: „sprechen“ ‚denken’ A/N: DarknessRaven: Dieses Fragment enthält einige (indirekte) Yaoi-Einlagen und Erwähnungen von gewalttätigen Aktionen. Allerdings wollte ich bewusst mal etwas Subtiles schreiben, d.h. ihr könnt selbst entscheiden, ob eure Fantasie dieses kurze „Werk“ als Romanze oder als ein simples Gespräch betrachtet. Dies ist übrigens nicht mein Lieblingspairing, doch ich war der Meinung, dass jemand diese Lücke zwischen der 3. und der 4. Staffel füllen musste. ~*~ Ein leises Rascheln durchbrach die angenehme und doch zugleich beunruhigende Stille. Die Augen des neunzehnjährigen Duellanten, der mit dem Vorderkörper flach auf dem steinharten Boden lag, öffneten sich und blickten in die unbekannte Umgebung, die aus nichts anderem als diversen Grautönen bestand. Sein erster Gedanke war, dass er tot war oder sich irgendwo zwischen der Erde und dem Totenreich befand.Ein bitterer Geruch stieg ihm in die Nase und verursachte ein leichtes Gefühl von Übelkeit in ihm. Er schloss die Augen und atmete dreimal tief durch, in der Hoffnung, es würde sich nur um einen Traum handeln. Doch als er die Augen wieder öffnete, befand er sich nicht in seinen eigenen 4 Wänden, sondern immer noch in dieser fremden Umgebung.Der ehemalige Profispieler rieb sich die Augen und fühlte sich immer noch erschöpft und schwach – nichtsdestotrotz versuchte er, aufzustehen, denn er wollte weg von diesem fremden Ort.Er stemmte sich mit den Armen am Boden ab, doch plötzlich überkam ihn wieder diese Schwäche, die er in den letzten anderthalb Jahren häufig gespürt hatte. Die ohnehin schon recht verschwommene Umgebung begann sich zu drehen und so prallte sein Körper wieder auf dem harten Boden auf. Sein Kopf fühlte sich leer und dennoch ungewöhnlich schwer an – es war, als würden Informationen, die er vergessen hatte oder zumindest versucht hatte zu verdrängen, sich ihren Weg in sein Gedächtnis bahnen. Er versuchte, sich an das zu erinnern, was in den letzten Tagen geschehen war, doch es drangen nur Erinnerungsfetzen in seinen Kopf. Unerklärliche Schmerzen... Sein jüngerer Bruder, den er so sehr verachtete...Plötzlich vernahm er eine sanfte Stimme, die zu ihm sprach: „Wir müssen weg von hier, Zane.“Der ehemalige Profiduellant blickte in das Gesicht eines purpurhaarigen, brillentragenden Jungen, der ihm gerade die Hand reichte. Einen kurzen Augenblick konnte er nicht anders, als gebannt auf diese Person zu starren und wunderte sich, dass es in dieser tristen Umgebung überhaupt noch eine andere Farbe als grau gab.„Du bist...Adrian Gecko“, sagte Zane, als er wieder auf den Beinen stand und das schwindelige Gefühl, das von ihm Besitz ergriffen hatte, zu ignorieren versuchte. Der andere Junge nickte nur und wandte sich zum Gehen.‚Moment... Ist das nicht dieser Typ von der Ostakademie, der seine Freundin zusammen mit Aster Phönix gekillt und gleichzeitig eine Höhle in die Luft gesprengt hat? Das kann ja heiter werden.’Bei diesem Gedanken blieb Zane jedoch ein Kloß im Hals stecken. Hatte er nicht selbst versucht, seinen eigenen Bruder zu töten? Aber das war vor einem Jahr, als er sich noch unter dem Einfluss dieses Cyberfinsternis-Decks befand...Nachdenklich griff Zane in die Innentasche seines Mantels und zog einen Stapel Karten heraus. Die erste Karte war der Cyberfinsternis-Drache, der zuerst durch seine Stärke beeindruckt hatte, doch gleichzeitig auch schwere Nachteile mit sich brachte, wie Zane später festgestellt hatte. Dieses Deck war so aggressiv, dass es das Herz seines eigenen Benutzers angriff, wenn es keinen Gegner hatte. Seltsamerweise bemerkte Zane jedoch, dass die Schmerzen inzwischen nachgelassen hatten, während er das bewunderte und zugleich gefürchtete und verachtete Deck wieder in seine Tasche gleiten ließ.‚Es muss wohl an dieser Umgebung liegen’, meinte er und war immer noch der Überzeugung, er würde irgendwo auf dem schmalen Grat zwischen der Erde und dem Totenreich schwanken.Sein etwas jüngerer Begleiter war inzwischen stehengeblieben und betrachtete den ehemaligen Profiduellanten immer noch nachdenklich.„Lass uns gehen“, sagte Zane nur seufzend. ‚Wohin auch immer dieser Weg führen mag.’Während die beiden nebeneinander über den steinigen Pfad gingen, betrachtete Zane die in dichtem Nebel gehüllte, fast tot wirkende Umgebung. Selbst der Himmel besaß eine hellgraue Farbe und wirkte erdrückend und schwer. Man konnte nicht einmal sagen, welche Tageszeit gerade an diesem Ort herrschte, geschweige denn, ob diese Gegend sich überhaupt noch auf der Erde befand. Um sie herum wuchsen zwar Gras und vereinzelt wachsende Sträucher und Bäume, doch alles wirkte ausgedorrt.Zane genoss die Stille zwar, die von seinem Begleiter ausging, doch schließlich entschloss er sich dennoch zu einem Versuch, ein Gespräch aufzubauen. Dieser Adrian besaß irgendwas, was ihn anzog, doch er konnte sich zunächst nicht erklären, was es war. Er hatte ihn beim Duellieren gesehen und konnte völlig nachvollziehen, wieso er zum Champion der Ostakademie gekürt worden war. Doch ein Teil von ihm wollte mehr wissen.„Ich nehme an, du hast auch keine Ahnung, wo wir hier stecken.“Adrian schüttelte nur den Kopf. Zane hatte während dem Chaos im letzten Jahr nicht viel mit Adrian zu tun gehabt, doch es kam ihm vor, als würde dieser noch nachdenklicher und rätselhafter als üblich wirken.„Und wo willst du jetzt hingehen?“„Dorthin, wo der Wind mich führt“, antwortete Adrian. „Einfach um zu vergessen...“Zane nickte, denn er konnte dieses Gefühl sehr gut nachvollziehen. In letzter Zeit war so viel geschehen, dass er dem Lauf der Ereignisse selbst nicht mehr folgen konnte. Doch gleichzeitig ermahnte ein Teil von ihm ihn, dass er seine Fassade, die er sich vor langer Zeit aufgebaut hatte, aufrecht halten musste und es ihn nichts anginge, was mit diesem Adrian geschah. Er durfte keine Schwäche zeigen, vor allem nicht gegenüber jemandem, der sogar seine eigene Freundin erledigt hatte.Es war, als hätte Adrian seine Gedanken gelesen. „Ich versuche, das zu vergessen, was ich Echo angetan habe“, fuhr dieser fort. Seine Stimme hörte sich inzwischen beinahe wie ein Flüstern an, sodass Zane den fast einen Meter großen Abstand, den er zwischen ihm und seinem Begleiter aufrecht zu halten pflegte, aufgab und sich ihm einige Zentimeter näherte. Er war ja selbst Zeuge dieses Ereignisses gewesen und zudem wollte er irgendwie doch wissen, ob sein Gesprächspartner die gleiche Dunkelheit gespürt hatte, mit der auch er in Berührung gekommen war.Nun sah er auch, wie Adrian seine linke Hand öffnete und einen Gegenstand offenbarte, den er wahrscheinlich schon die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte und der Zane bekannt vorkam. Es war das Medaillon mit einem Bild von Adrian, das Echo ständig bei sich getragen hatte.„...aber manche Dinge lassen sich nicht einfach so aus dem Gedächtnis löschen“, beendete der Purpurhaarige seinen Satz und wurde von einer tiefen Trauer erfasst, während er das Medaillon nachdenklich anschaute.Einen Moment lang fühlte Zane beinahe sowas wie Mitleid in seinem Herzen aufblühen – ein Gefühl, das er bereits seit längerer Zeit nicht mehr verspürt hatte. Er versuchte jedoch, es sofort wieder zu verdrängen und sich darauf zu konzentrieren, einen Weg zu finden, der zurück in die ihnen bekannte Welt führte.Doch aus irgendeinem Grund schweifte sein Blick immer wieder hinüber zu seinem etwas jüngeren Begleiter. Als er sah, wie eine Träne sich ihren Weg über das noch blasser als üblich wirkende Gesicht bahnte, wandte Zane seinen Blick ab und schleuderte einen am Boden liegenden Stein mit dem Fuß zur Seite.„Diese Situation kenne ich.“ Zane hatte sich inzwischen dazu entschieden, dass sein Begleiter es wert war, ein Stück seines Vertrauens zu verdienen – wenn auch nur ein kleines, da er immer noch eine gewisse Angst davor hatte, andere an sich heranzulassen.„Ich habe auch Unheil angerichtet, das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann“, fuhr er fort, ohne dabei den Blick auf den anderen Anwesenden zu richten.„Besonders...“ Zane stoppte abrupt. Langsam, aber sicher hatten die Ereignisse der letzten Tage ihren Weg zurück in sein Gedächtnis gefunden. Die Underground-Duelle... Die Szene, in der er versucht hatte, seinem Bruder mit den Elektroden Schaden zuzufügen...‚Syrus...’Wie sehr er seinen jüngeren und dazu noch ängstlichen Bruder doch hasste. Die beiden waren so unterschiedlich, dass man als Außerstehender nicht sofort auf den Gedanken gekommen wäre, dass es sich tatsächlich um Verwandte handelte. Zane auf der einen Seite war der Ältere und hatte sich schon früh in den Kopf gesetzt, niemals Schwäche zu zeigen. Er wollte ständig stark bleiben, sowohl physisch als auch innerlich. Syrus dagegen war viel kleiner als Zane, obwohl nur 2 Jahre zwischen den beiden standen, und besaß von Natur aus ein ängstlicheres Gemüt. Insgeheim hatte Zane schon immer gewusst, dass viel Talent in Syrus steckte, doch die Unsicherheit, die diesen auszeichnete, blockierte ihn so oft davor, seine wahre Stärke zu entfalten.Zane schaute hinüber zu Adrian, der die ganze Zeit geschwiegen und ihm alle Zeit der Welt gegeben hätte, um seinen eigenen Gedanken nachzugehen. Er hatte beinahe das Gefühl, sowas wie Verständnis in den Augen des anderen Jungen aufkommen zu sehen.So gingen die beiden schweigsam weiter durch den dichten Nebel, der nicht nur den Horizont, sondern auch jeglichen Lichtschimmer verdeckte. Die Trauer legte sich wie ein schwerer Schleier auf diesen trostlosen Ort und hüllte auch die beiden einzigen Anwesenden in dieser Umgebung mit ihrer erdrückenden Macht ein.Irgendwann vernahm Zane einen leicht salzigen Geruch, der ihn an eine andere Szene erinnerte. Dies wies darauf hin, dass es irgendwo in der Nähe ein Meer geben musste.‚Das Meer...’Während seiner Zeit an der Duellakademie hatte er oft seine Zeit damit verbracht, das Meer zu betrachten, um seine Sorgen einen Moment lang zu vergessen. Er ging die zahlreichen Momente noch einmal vor seinem inneren Auge durch, in denen er zusammen mit Atticus und später auch mit Alexis die Wellen betrachtet und sich deren Bewegungen hingegeben hatte.Nach einer Weile erblickten seine Augen, die sich inzwischen an die verschwommene und farblose Umgebung gewohnt hatten, wenige Meter vor ihm eine Stelle, die wie ein Strand aussah. Die beiden schoben die Äste von zwei tot wirkenden Bäumen zur Seite, die sich links und rechts von ihnen erstreckten und ihre Sicht einschränkten und stellten fest, dass der steinige Boden hier aufhörte und von einer weicheren Konsistenz ersetzt wurde. Sie hatten einen verlassenen Strand gefunden und näherten sich ihm.Bald erblickten sie auch den Umriss eines Meeres und konnten ein leises Rauschen wahrnehmen. Während die beiden sich auf das Meer zubewegten, schaute Zane sich um. Der Himmel hatte an dieser Stelle einen leicht helleren Ton angenommen, blieb jedoch weiterhin in der gleichen Farbe. Um sie herum war immer noch keine andere Menschenseele zu finden.Bei diesem Gedanken schloss Zane einen kurzen Moment lang die Augen. ‚Habe ich überhaupt noch eine Seele? Oder ist sie zusammen mit dem alten Zane zertreten worden?’Einige Meter vor dem Ende des sandigen Bodens blieb Adrian stehen, setzte sich hin und legte seine Arme über seine angewinkelten Beine. Zane beschloss, dass ihm wohl kaum etwas anderes übrig blieb, als seinem Beispiel zu folgen und sich rechts neben ihm in den stahlfarbenen Sand zu setzen.„Es gibt keinen Zweifel, dass wir hier völlig alleine sind“, sagte Adrian und schaute mit seinem üblichen melancholischen Blick hinaus auf das weite, jedoch fast bewegungs- und farblose Meer.„Wirklich?“, fragte Zane. „Ich habe mir überlegt, dass Phönix und deine Freundin auch irgendwo hier stecken müssten.“ Doch aus irgendeinem Grund war ihm im Moment nicht wirklich danach, nach den anderen zu suchen.„Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass es hier niemand anderes als uns gibt“, meinte Adrian nur.Auch Zane betrachtete das Meer, doch es konnte ihm nicht den Trost spenden, den es ihm in seinen anderen Momenten erdrückender Einsamkeit geschenkt hatte. Wie beispielsweise während Atticus’ plötzlichem Verschwinden in seinem letzten Jahr an der Duellakademie.‚Atticus, dieser Irre...’ Er versetzte sich wieder zurück in die Zeit seiner Ankunft auf der Duellinsel. Die beiden hatten sich bereits vorher gekannt, doch erst auf der Duellakademie hatte sich sowas Ähnliches wie eine freundschaftliche Beziehung zwischen ihnen entwickelt.‚Er war halt einfach er selbst. Seltsam und manchmal sogar nervig, aber er ist sich immer treu geblieben. Was ich persönlich nicht von mir behaupten kann.’Vor seinem inneren Auge sah er den einzigen Menschen, der jemals die Bezeichnung „Freund“ von ihm verdient hätte, wie er –wie so oft– mit seinem Surfbrett auf den Wellen reitete und von einem Haufen schwärmender Mädchen angefeuert und appaudiert wurde. In seinem letzten Jahr war Atticus jedoch plötzlich verschwunden und in den Bann dieser Nightshroud-Maske gezogen worden. So kam es dazu, dass Zane sich während dieser Zeit oft am Leuchtturm befunden und das Meer betrachtet hatte. Manchmal hatte ihm Atticus’ Schwester Alexis, zu der er auch eine Art guten Draht gepflegt hatte, Gesellschaft geleistet.Doch diese Zeit gehörte schon lange der Vergangenheit an. Nachdem er nach seinem Weggang von der Duellakademie in ein tiefes Loch gefallen war, hatte er den alten Zane sozusagen durch Elektroschocks beseitigt und sich ein neues Ich erschaffen. Und dieses Cyberfinsternis-Deck war der Schlüssel zu dieser neuen Persönlichkeit gewesen.Jetzt musste Zane jedoch zugeben, dass die Schmerzen, die einige dieser Karten bei ihm verursacht hatten, verschwunden waren. Seitdem er sich an diesem Ort befand, hatte er kein einziges Mal das mindeste Leiden gespürt. Es war ihm sogar auf irgendeine Weise gelungen, sich an diese Umgebung zu gewöhnen, denn sie spiegelte seine Gedankenwelt wieder. Vielleicht lag es auch daran, dass er in den letzten anderthalb Jahren nur noch Finsternis und Schmerzen erlebt hatte und ihm seitdem fast nichts mehr etwas ausmachen konnte.Er schaute instinktiv hinüber zu seinem ebenfalls in Gedanken versunkenen Begleiter. Dieser hatte die ganze Zeit an seine eigene Vergangenheit gedacht.Die beiden saßen noch eine ganze Weile so an diesem Strand und versuchten, ihre Gedanken zu ordnen und einen Sinn in ihrem Handeln zu finden. Zane fragte sich, wie viel Zeit inzwischen seit ihrer Ankunft in dieser Gegend vergangen war, doch nichts konnte ihm einen Hinweis dazu liefern.„Hast du dich jemals gefragt, ob es tatsächlich sowas wie Dunkelheit gibt?“, durchbrach er die bedrückende Stille. „Ich meine damit Dunkelheit, die...“ Er überlegte kurz, denn er, der auch als Hell Kaiser bekannt geworden war, wollte auf keinen Fall ein Wort wie „Herz“ benutzen.„...die Dunkelheit, die plötzlich das Denken eines Menschens einhüllt und die Kontrolle über ihn übernimmt“, beendete Adrian seinen Satz. „Und gegen die man sich ebenso wenig wehren kann wie gegen die Schatten, die durch die Sonne entstehen oder auch die komplette Finsternis, die auf natürliche Weise erzeugt wird und über uns hineinbricht.“Zane schaute ihn leicht intrigiert an. „Genau das meinte ich.“Wieder entstand eine kurze Pause, bevor Adrian weitersprach.„Ich denke schon, dass es sowas gibt. Meiner Meinung nach existiert sowas in jedem Menschen, selbst bei den Optimistischsten. Wie ausgeprägt dieser Anteil jedoch ist und auf welche Weise und in welchem Maße wir ihn zeigen, hängt von der jeweiligen Person ab.“„Zum einem großen Teil auch an der Situation“, fügte Zane hinzu, während er an das Underground-Duell gegen Mad Dog zurückdachte.Adrian nickte. „Das erste Mal als diese Dunkelheit sich mir aneignete, war, als ich noch ein Kleinkind war.“ Obwohl sein Blick nun sogar melancholischer als üblich aussah, senkte er den Kopf nicht.„Meine Mutter starb bei meiner Geburt und als ich noch sehr jung war, wurde ich von meinem Vater ausgesetzt. Ich habe mir lange darüber Gedanken gemacht, wieso eigentlich, bin aber nie auf einen grünen Zweig gestoßen. Vielleicht ahnte er damals schon, was aus mir werden würde – ich weiß es nicht genau. Als ich dann in der Wüste ausgesetzt worden war, gewann die Dunkelheit, die schon lange in mir geruht hatte, die Kontrolle über mich. Ich war noch sehr jung und wusste nicht, wohin ich gehen konnte, also setzte ich mich einfach hin und wartete. Das Einzige, woran ich dachte, war der Tod. Ich bewegte mich nicht von der Stelle und wartete darauf, dass er mich holen kommen und erlösen würde. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich das Gefühl hatte, keinen Grund mehr zum Leben zu haben.“Zane, der bisher noch nicht von Adrians Vergangenheit erfahren und ihn nur beim Duellieren gesehen hatte, wagte es nicht, ihn anzuschauen und starrte weiterhin konzentriert auf das bewegungslose Meer.„Irgendwann wurde ich dann vom Präsidenten der Gecko Corporation und seiner Frau gefunden und aufgenommen. Sie brauchten nämlich einen Nachfolger, der ihr Unternehmen nach ihrem Tod weiterführen sollte. Diese Rolle wurde mir zugeteilt, bis es meiner Adoptivmutter doch noch gelang, einen eigenen Sohn zu zeugen. Sie nannten ihn Sid und kümmerten sich sehr gut um ihn, zeitweise sogar etwas zu viel für meinen Geschmack. Manchmal kam es mir vor, als würde ich überhaupt keine Rolle mehr spielen und nicht in diese Welt gehören. In solchen Momenten bin ich der Dunkelheit zum Opfer gefallen. Einmal habe ich versucht, Sid umzubringen, aber Echo hielt mich davon ab. Ich hatte sie übrigens kennengelernt, als ich in dieses Unternehmen aufgenommen worden war. Aber jetzt, wo sie nicht mehr hier ist...“Zane hörte immer noch schweigend zu, doch langsam begann er, wahres Verständnis für das Handeln dieses Jungen zu empfinden, auch wenn er es sich selbst noch immer nicht eingestehen wollte.„Du weißt auch, wie es ist, seinen eigenen Bruder so sehr zu verachten, dass man dazu bereit wäre, ihn zu töten“, sagte Adrian.„Ja.“ Zanes Stimme klang weiterhin so kalt und emotionslos wie sie es in letzter Zeit getan hatte, doch jetzt erschien sie ihm irgendwie leicht...anders. Wie von einer Emotion erfasst, die er schon seit langem nicht mehr verspürt hatte. Oder die ihm überhaupt völlig fremd war.Nun schaute Adrian ihm zum ersten Mal in die Augen. „Es scheint so, als hätten wir da etwas gemeinsam.“Zuerst wusste Zane nicht, wie er auf diese recht ungewöhnliche Aussage reagieren sollte. Er konnte nicht aus Adrians ähnlich emotionslosen Stimme heraushören, ob sie nun verzweifelt, ironisch, sarkastisch oder aber auch ernst gemeint war.‚Dieser Typ hat irgendwas an sich. Irgendwas Nerviges. Und doch...’Schließlich entschied er sich dazu, zuzustimmen. „Ja, es scheint so.“Dann wandte er seinen Blick ab, da die anthrazitfarbenen Augen, die ihn nahezu zu burchbohren schienen, ihn auf unerklärliche Weise intrigierten – egal, wie sehr er, der Hell Kaiser, auch dagegen ankämpfen mochte. Im Allgemeinen musste er feststellen, dass er seit seiner Ankunft an diesem Ort nur noch seltsames Zeug gefaselt hatte. Er hatte es zeitweise nicht einmal bemerkt, geschweige denn die Fähigkeit gehabt, sich dagegen zu wehren. Manchmal nahmen Dinge halt unbewusst ihren Lauf und man bemerkte sie erst, wenn es bereits zu spät war, um sie noch zu verhindern.‚Das könnte interessant werden.’„Syrus hat nie gewusst, wie es jemandem gehen kann, von dem die Leute so viel erwarten“, sagte Zane. „Man wird von jedem verehrt und bewundert und manchmal fragt man sich, ob das nicht der einzige Grund ist, wieso einige sich mit einem aufhalten. Ich meine, niemand hat mich jemals über etwas anderes als mein Talent im Duellieren gefragt.“‚Naja abgesehen von Atticus und Jaden vielleicht... Und manchmal auch Syrus.’In den letzten anderthalb Jahren hatte er sich oft Gedanken über sein kompliziertes Verhältnis zu seinem Bruder gemacht. Er erinnerte sich daran, wie er bereits als Kind unablässig gelernt und trainiert hatte, während er von seinem Bruder beobachtet wurde. Damals hatten die Leute schon so hohe Ansprüche an ihn gestellt. Anfangs kam er noch gut mit Syrus klar und freute sich immer über dessen Gesellschaft, doch irgendwann begann er, einen Groll gegenüber seinem Bruder zu hegen und sich darüber aufzuregen, dass von diesem nicht so viel erwartet wurde. Ständig musste er in allem Höchstleistungen hervorbringen, während die Leute gegenüber seinem jüngeren Bruder bei weitem mehr Toleranz zeigten.„Man ist ständig gezwungen, den Ansprüchen der anderen gerecht zu werden“, fuhr Zane fort. „Aber wenn es einem mal nicht gelingt...“ Dann kam es zu solchen Ereignissen, wie diese drastische Veränderung seiner Persönlichkeit, die sich nach seinem Fiasko in der Profiliga vollzogen hatte.„Und du jetzt“, fragte Zane, mit einem Versuch, so neutral wie möglich zu klingen. „Wieso hast du Echo in Wirklichkeit umgebracht?“Als Adrian schwieg, fuhr er fort: „Es ist nicht wegen diesem mutierten Arm, nicht wahr? So wie alle anderen glauben.“ Er sah wieder die Szene vor seinem inneren Auge, in der Adrian seine Freundin für die Beschwörung von diesem Monster Exodia geopfert und anschließend auch Aster Phönix und die Höhle, in der sie sich befanden, zerstört hatte. An diesem Zeitpunkt hatte er bereits unter dem Einfluss von diesem mutierten Arm gestanden.Adrian schüttelte den Kopf und schaute wieder auf das Medaillon, das er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. „Echo hat mich immer zurückgehalten, wenn ich einen Schritt weitergehen wollte. Manchmal bin ich ihr dankbar dafür gewesen, aber zeitweise ist sie mir damit einfach nur nervtötend und ahnungslos vorgekommen. Sie wusste, dass es schon immer mein Traum gewesen war, eine fremde Welt zu erschaffen und als Herrscher zu regieren und trotzdem hat sie mich so oft zurückgehalten, wenn ich kurz davor war, meinem Ziel näher zu kommen.“Er schaute Zane an. „Es ist nicht besonders angenehm, wenn man eine Person liebt, aber ständig versucht, es zu ignorieren. Und dann, wenn es einem plötzlich klar wird, ist es zu spät. Das Schlimmste ist aber, wenn man dieser Person, die es eigentlich gar nicht verdient hat, schadet und es nicht mehr rückgängig machen kann.“„Was hast du jetzt vor-?“, fragte Zane, da Adrian aufstand und sich dem Meer näherte.Als dieser die Hand hob, in der er das Medaillon hielt, gelang es Zane gerade noch, seinen Arm zu greifen und ihn von seinem Vorhaben aufzuhalten. Er wollte verhindern, dass Adrian das Einzige, was ihm von Echo übrig geblieben war, wegwarf.„Tu das nicht“, ermahnte Zane ihn. „Später würdest du es wahrscheinlich bereuen.“Adrian senkte seinen Arm wieder, während Zane plötzlich wieder das merkwürdige Gefühl spürte, das ihn bereits mehrmals seit seiner Ankunft in dieser Dimension erfasst hatte.„Ich habe vieles in meinem Leben getan, was ich jetzt bereue. Wenn dir diese Person scheinbar so wichtig ist, wieso willst du dann das Einzige wegwerfen, was dir von ihr übrig bleibt?“Adrian schwieg nach dieser eher rhetorischen Frage und ließ das Medaillon in seine Hosentasche gleiten.„Es ist nicht die Schuld von diesem Wesen Yubel, dass ich so geworden bin“, sagte Adrian nach einer kurzen Pause. „Dieser Arm hat mich zwar kontrolliert, aber ich glaube nicht, dass er sich jemandem angeeignet hätte, der nicht von der Dunkelheit verzehrt worden ist.“Zane erinnerte sich jetzt wieder an die Geschehnisse in der alternativen Dimension. Dieses Wesen, das so besessen von Jaden war und sich unbedingt an ihm rächen wollte, hatte so viel Chaos erschaffen und sogar ihn selbst ausgelöscht. Gleichzeitig musste er jedoch zugeben, dass er sich eigentlich keine Sorgen darum machen musste, denn er wusste, dass Jaden mit seinem Mut und Talent das Chaos wieder regeln würde.„Glaubst du, dass Echo noch lebt?“, fragte Adrian schließlich.„Ich denke schon“, meinte Zane. „Wenn wir immer noch lebendig sind, dann müssen die anderen auch irgendwo stecken. Wahrscheinlich aber in einer Umgebung, die ihnen eher entspricht.“„Du bist also der Meinung, dass Jaden es schaffen wird, alle zu retten?“„Ja. Es muss wohl irgendwo noch eine Hoffnung geben.“ Er war zu diesem Entschluss gekommen, da alles andere keinen Sinn ergeben würde. Jaden hatte viel durchgemacht und so viele Leben gerettet, wenn auch nur die kleinste Hoffnung bestand.Kurz bevor Zane sich in der alternativen Dimension in Daten aufgelöst hatte, hatte er Jaden versprechen lassen, dass dieser nicht aufgeben und weiterhin so hell am Himmel scheinen sollte, wie er es bisher getan hatte.‚Hoffnung...’Bei diesem Gedanken musste er instinktiv auf Adrian zurückblicken. Beide hatten die Tatsache gemeinsam, dass sie die Sicht auf das Licht am Horizont verloren hatten.Und doch wusste er, dass dieser Gedanke nicht der Wirklichkeit entsprach, während er in den anthrazitfarbenen Augen seines Gegenübers versank. Dieses Granit, das in diesem Moment mit kobaltfarbenem Stahl verschwamm, schien so passend, so angebracht in dieser Umgebung und doch auf seltsame Weise so fehl am Platz. Es wurde von einem angenehmen Schimmern erleuchtet, das Zane an etwas völlig anderes erinnerte.„Vielleicht hast du Recht“, bestätigte Adrian und senkte nachdenklich den Kopf. „Es fühlt sich nie besonders angenehm an, wenn man einen Fehler begeht. Vor allem nicht bei solch einem großen.“Dann hob er den Kopf wieder und schaute Zane so tief in die Augen, dass dieser von einem heftigen Zittern erfüllt wurde. „Ich habe immer versucht, diesen Gedanken zu verwerfen. Aber irgendwie glaubt ein Teil von mir schon, dass es manchmal möglich ist, den Schaden, den man angerichtet hat, wieder auszugleichen. Und wenn sich diese Möglichkeit bietet, dann, glaube ich, ist es wohl das Beste, wenn man sich auch an diesem Grashalm klammert. Oder es zumindest versucht.“Zane nickte. „Mehr kann man eigentlich nicht mehr verlieren.“Jetzt, wo er die Wahrheit und die Hintergründe von Adrians Handeln kannte, sah er den stillen Duellanten, der plötzlich diesem unerwarteten, selbstzerstörerischem Wahnsinn verfallen war, in einem anderen Licht. Aber nicht nur das: Es schien, als würde Adrian auch ihn... nein, sogar die gesamte Umgebung mit seinem Licht einhüllen.Diese idyllische Nähe wurde jedoch plötzlich zerstört, als das Rauschen der Wellen eine deutliche höhere Lautstärke annahm. Es schien sogar, als würde das Meer sich auf sie zubewegen.„Was ist denn da los?“, fragte Adrian, denn das Wasser näherte sich den beiden immer mehr, so, als wollte es sie verschlingen.„Lauf einfach!“, konnte Zane Adrian gerade noch zurufen, doch das Meer ließ den beiden keine Zeit zur Flucht und so wurden sie mit einem Schlag von einer großen Welle mitgerissen.Zane rief Adrians Namen und versuchte, nach ihm zu greifen, doch die Strömung riss ihn in eine andere Richtung. Er wollte zu ihm schwimmen, doch er entfernte sich immer weiter von ihm und bald war Adrians purpurfarbener Haarschopf nicht mehr am Horizont zu sehen.‚Verdammt!’Zane spürte nur noch, wie seine Kräfte nachließen und er von den Wellen weitergetrieben wurde.~*~As Zanes Augen sich wieder öffneten, vernahm er einen salzigen Geruch und das Rauschen von Wellen und er stellte fest, dass er wieder an den Strand gespült worden war. Doch einige Dinge hatten sich verändert: Der Himmel erstrahlte in einem hellen Blau und auch der Sand und das Meer hatten wieder eine Farbe angenommen. In der Ferne konnte er einen ihm bekannten Leuchtturm erblicken.‚Das ist der Strand der Duellakademie.’Er befand sich wieder an jenem Ort, an dem er einst als Kaiser, als bester Schüler gegolten hatte. Doch dies gehörte schon seit langem der Vergangenheit an.„Alles in Ordnung–?“, fragte er instinktiv.Als er sich jedoch umdrehte, da er keine Antwort erhielt, musste er feststellen, dass Adrian nirgendwo zu sehen war. Er schaute sich –immer noch am Boden liegend– um, doch der Purpurhaarige schien verschwunden zu sein.‚Aber wieso...’Zane versuchte, sich wieder aufzurappeln, doch aus irgendeinem Grund besaß er keine Kontrolle mehr über seine Beine und fiel wieder in den Sand. Er spürte, wie die Wut, die ihn in den letzten anderthalb Jahren so oft kontrolliert hatte, wieder in seinem Innern aufflackerte. Natürlich war er darüber erleichtert, dass er sich wieder in seiner Welt befand, doch gleichzeitig musste er feststellen, dass die Schmerzen plötzlich wieder aufgetaucht waren. Es waren nicht die merkwürdigen Phänomene, die sich in der einsamen Dimension in seinem Körper abgespielt hatten, sondern die Schmerzen, die vom Cyberfinsternis-Deck ausgingen.Am meisten regte ihn jedoch die Tatsache auf, dass die bisher einzige Person, bei der er das Gefühl hatte, wenigstens teilweise verstanden worden zu sein, ihn wieder verlassen hatte. Er spürte, wie ein Gefühl von Enttäuschung und gleichzeitig auch Übelkeit und Ekel in ihm aufstieg.„Wer auch immer das Ganze beeinflusst“, schrie Zane in den Wind und schlug mit der Faust in den nassen Sand. „Wieso bin ich Derjenige, dem man ständig alles wegnehmen muss?!“Er schnappte sich den nächstbesten Stein, den er in seiner Nähe finden konnte und warf ihn verbittert ins Meer.Im gleichen Moment wurde jedoch sein Körper erneut von den stechenden Schmerzen erschüttert, sodass er jegliche Kraft verlor, um seine Wut an irgendjemandem oder irgendwas rauszulassen. Stattdessen spürte er, wie seine Augen zu brennen begannen und sich ein dicker Kloß in seinem Hals bildete, doch er verdrängte seine aufkommenden Tränen krampfhaft. Teilweise lag es daran, dass er diese Trauer, wenn auch aus anderen Gründen, in den letzten Jahren so oft empfunden hatte, dass er sie inzwischen als Bestandteil seines Alltags akzeptiert hatte – teilweise aber auch daran, dass der Gedanke, jemand könnte ihn mit Tränen in den Augen sehen, immer noch anwiderte.„Hey Zane!“ Diese Stimme, die ihn plötzlich aus seinen Gedanken weckte, erfüllte die Umgebung mit ihrem hellen und verletzlichen Klang und kam ihm mehr als bekannt vor.‚Nicht das noch!’Zanes Fäuste ballten sich. Er wollte sich auf keinen Fall umdrehen, da dies nichts anderes als einen erneuten Wutanfall bei ihm auslösen würde. Was wollte der Schwächling schon wieder von him?„Zane!“, wiederholte die Stimme, dieses Mal lauter.Er hörte Schritte, die sich näherten und immer schneller wurden, bis sie schließlich vor ihm verstummten.„Du bist wieder da...“Zane konnte ein Schluchzen aus dieser Stimme vernehmen und blickte –immer noch verbittert– in das Gesicht seines jüngeren und um so viel schwächeren Bruders.„Ich...“, begann Syrus, doch er wurde so sehr von seinen Emotionen erfasst, dass er Schwierigkeiten hatte, einen anständigen Satz zu formulieren.„Schon in Ordnung“, unterbrach Zane ihn und versuchte erneut, sich aufzurappeln, da das Groteske an dieser Situation ihn fast rasend machte. Es war noch nie vorgekommen, dass sein schwacher und untalentierter Bruder ihm helfen musste. Wie konnte es möglich sein, dass er am Boden lag und Syrus auf ihn herabschaute? Das war wirklich das Letzte.Als der Kleinere, der in den letzten 3 Jahren auf unübersehbare Weise über sich hinausgewachsen war, seinen Bruder, den er trotz allem, was er ihm angetan hatte, immer noch mochte, auffing, da dieser immer noch keine Kontrolle über seine Beine besaß, stieß Zane ihn entschieden weg und wäre beinahe wieder hingefallen, wenn er sich nicht mit den Armen abgestützt hätte.„Lass das“, brachte Zane keuchend hervor und funkelte Syrus an.In diesem Moment bemerkte er zum 1. Mal den unerwarteten Gesichtsausdruck des Cyanhaarigen. Er wirkte besorgt, doch gleichzeitig schien es so, als würde er sich über seine Rückkehr freuen, was Zane umso wütender machte.„Warte“, sagte Syrus plötzlich nach kurzem Überlegen. „Ich bin sofort wieder da...“Bevor sein Bruder irgendetwas erwidern konnte, war Syrus bereits verschwunden.Zane seufzte, doch inzwischen war er nicht mehr in der Lage, die nötige Kraft für einen Wutanfall aufzubringen. Er bemerkte, dass die Position, in der er lag, nicht besonders komfortabel war und versuchte deswegen, sich umzudrehen um auf dem Rücken zu liegen, wobei er sich mit den Ellbogen abstützte.‚Hat das alles überhaupt noch einen Sinn?, überlegte Zane während er mit seinem teils paralisierten Körper kämpfte. ‚Ich hab jedes Mal etwas verloren. Mehr als ich es für möglich gehalten hätte.’Während er auf dem Rücken lag und den Blick auf das durch harmonische Wellen belebte Meer richtete, sah er immer wieder Adrians Gesicht vor sich. Der Wunsch danach, den Rothaarigen zu sehen, wie er ihm die Hand reichen und ihn mit seiner ruhigen Stimme ansprechen würde, verstärkte die Schmerzen, die er verspürte, nur noch. Vielleicht hätten die beiden dann noch die Möglichkeit gehabt, sich länger zu unterhalten und das Meer –dieses Mal eines, das in einem satten Blau erstrahlte– gemeinsam zu betrachten... Stattdessen war Adrian jedoch spurlos verschwunden und er musste sich somit wieder mit Leuten wie Syrus herumschlagen.Dennoch wusste ein Teil von ihm doch genau, dass andere Leute ihm nicht immer schaden wollten, auch wenn er bis dahin so oft davon überzeugt gewesen war. Zuerst hatte er versucht, Syrus’ Hilfe wie gewohnt abzulehnen, doch irgendwie musste er sich doch eingestehen, dass es Momente gab, in denen man auf die Unterstützung anderer angewiesen war.‚Ich kann mich ja kaum noch bewegen’, murmelte Zane teils verbittert teils erschöpft vor sich hin, weshalb ihm wohl keine andere Wahl mehr übrig blieb, als Syrus’ Vorschlag anzunehmen.In diesem Moment vernahm er wieder Adrians Stimme in seinem Hinterkopf.‚Das Schlimmste ist aber, wenn man einer Person, die es eigentlich gar nicht verdient hat, schadet und es nicht mehr rückgängig machen kann.’Zane konnte sich noch genau an diese Worte erinnern.‚Hm... Du könntest Recht haben...’Er war zu diesem Entschluss gekommen, da er diese Erfahrung selbst oft gemacht hatte. Mit einem leichten Anflug von Zufriedenheit ging er wieder in Gedanken die Szene durch, in der er Adrian davon abgehalten hatte, das Medaillon ins Meer zu werfen. Aber auf der anderen Seite hatte auch dieser ihn auf seine Weise auf Gedanken gebracht, mit denen er sich bislang nicht beschäftigt hatte.‚Aber irgendwie glaubt ein Teil von mir schon, dass es manchmal möglich ist, den Schaden, den man angerichtet hat, wieder auszugleichen. Und wenn sich diese Möglichkeit bietet, dann, glaube ich, ist es wohl das Beste, wenn man sich auch an diesem Grashalm klammert. Oder es zumindest versucht.’Bei diesem Gedanken entwich Zane beinahe ein leichtes Schmunzeln. Die meisten Leute hätten die komplizierten Worte, die Adrian manchmal von sich gab und auf seltsame Weise ausdrückte, nicht verstanden und für unverständliches Geschwätz gehalten. Zane jedoch konnte sich mit einigen dieser Aussagen durchaus identifizieren.Er drehte sich, soweit es ihm möglich war, um, als er erneut Schritte vernahm, die sich mit steigender Geschwindigkeit näherten, und sah Syrus mit einem Rollstuhl zurückkommen.Der Cyanhaarige war sichtlich erschöpft, da er ziemlisch schnell gelaufen war, und musste zuerst einmal Luft schnappen, bevor er Zane beim Aufstehen half.„Wo hast du den denn so schnell herbekommen?“, fragte Zane, nachdem er sich auf den Rollstuhl gesetzt hatte.„Ich bin zur Duellakademie gerannt und hab erzählt, dass jemand draußen verletzt ist und sich nicht bewegen kann“, sagte Syrus. „Mrs Fontaine war so nett und hat mir diesen hier mitgegeben.“Eine kurze Pause entstand, bevor Syrus weitersprach: „Wir sollten aber jetzt zurückgehen. Die anderen werden sich bestimmt freuen, dass du wieder da bist.“Zane schüttelte jedoch den Kopf. „Nein danke, im Moment ist mir nicht danach. Ich bin noch nicht bereit, um den anderen gegenüberzustehen. Und außerdem...“Er richtete seinen Blick wieder auf das Meer.‚Außerdem gibt es noch so vieles, worüber ich nachdenken muss.’„Na gut.“ Syrus beschloss, keine Fragen zu stellen, obwohl er ahnen konnte, dass etwas während Zanes Verschwinden vorgefallen sein musste. Das Einzige, was ihn wirklich erfreuen konnte, war die Rückkehr seines Bruders und allein diese Sicherheit reichte ihm aus, um neue Kraft zu schöpfen.Zane hingegen wusste immer noch nicht genau, wie er den Schaden, den er angerichtet hatte, wenigstens halbwegs ausgleichen konnte, doch er glaubte daran, dass es einen Weg gab.„Danke“, sagte er schließlich und versuchte, zuversichtlich zu wirken. Zudem hatte er es wirklich so gemeint.Daraufhin erhellte Syrus’ Gesichtsausdruck sich und er schenkte seinem Bruder ein scheues Lächeln, wobei er die Freudestränen, die in ihm aufzusteigen drohten, zu verdrängen versuchte.Zane war sich darüber im Klaren, dass er nicht ewig an diesem Rollstuhl gebunden, in nächster Zeit jedoch vorübergehend auf Syrus’ Hilfe angewiesen sein würde.Er wurde wieder von einer Emotion erfasst, die ihn mit Freude und gleichzeitig jedoch mit Schwermut erfüllte und wandte sich wieder dem Meer zu.‚Danke auch an dich. Wo immer du auch bist...’ ~*~ A/N: DarknessRaven: An dieser Stelle beginnt die 4. Staffel. Nun ja ich weiß nicht was ich sagen soll... Ich glaube, das ist das 1. Mal, dass eine eigene Geschichte, egal welcher Art, mich selbst gerührt hat. EDIT: Please leave a comment! I'd be so glad if you would. If you understood something of course. Link to comment Share on other sites More sharing options...
elamental hero's Posted April 3, 2008 Report Share Posted April 3, 2008 loads of writing 10/10 good work cani join the fan fic.this is all japanese no body is from japan Link to comment Share on other sites More sharing options...
elamental hero's Posted April 3, 2008 Report Share Posted April 3, 2008 o it's german Link to comment Share on other sites More sharing options...
CinnamonStar Posted April 3, 2008 Author Report Share Posted April 3, 2008 Yep.But... You're giving me 10/10 even though you didn't understand a word? Well then... O.oSorry this fanfic is about Ryo/Zane and Amon/Adrian and it's complete, so no one can join it...But maybe I'll write sth. about OC characters where other people can join... Link to comment Share on other sites More sharing options...
elamental hero's Posted April 3, 2008 Report Share Posted April 3, 2008 but still 10/10 Link to comment Share on other sites More sharing options...
CinnamonStar Posted April 3, 2008 Author Report Share Posted April 3, 2008 Well... O.ô Ehm... Thanks anyway then... Link to comment Share on other sites More sharing options...
elamental hero's Posted April 3, 2008 Report Share Posted April 3, 2008 that's ok Link to comment Share on other sites More sharing options...
Deucalion Posted April 3, 2008 Report Share Posted April 3, 2008 Hah, good thing I speak semi-fluent German. That was actually very good. I enjoyed the quiet introspective parts with Zane, and I can see you have put much effort into this. The grammar is perfect (or at least, compared to my German it is), and I couldn't find any spelling mistakes, although there were a few words I couldn't understand (about 10). The character interaction is superb. 10/10. (Also, I'd ignore elemental hero's, it's impossible to rate a fan fic unless you have actually read it.) Link to comment Share on other sites More sharing options...
CinnamonStar Posted April 4, 2008 Author Report Share Posted April 4, 2008 Thanks a bunch dear^.^ Yeah I’ve really put lots of effort into this story and this is why I decided to publish it here. I’ve also written resp. I’m still writing other fanfics about Yu-Gi-Oh/GX but I don’t think I’ll post all of them here, since some of them contain quite strong yaoi passages. Plus, most members on this page seem to be guys, so I guess I’d be killed if I published certain stories...^.^’But maybe I’ll post the less yaoi-ish stuff later^.^ You can tell me which words you didn’t understand so that I can translate them for you... (As I was saying I didn’t understand that either, but it happens quite frequently that I don’t understand people o.o) Link to comment Share on other sites More sharing options...
Deucalion Posted April 4, 2008 Report Share Posted April 4, 2008 Nah, it's alright, I looked them up yesterday. 'Twas mostly descriptive words, as German isn't my first language, I tend to use the bare bones of its grammar and nothing more. So adjectives and adverbs tend to escape me occasionally. Still, its good you have those. Rich detail is always needed, and it is something quite a few members seem to miss completely. Mm, I wouldn't post yaoi if I was you, as this is supposed to be a child friendly forum. I suppose you could allude to it without getting to explicit, though. And yes, I think we are mostly guys. I take it by that comment you are a girl? Anyway, are you going to translate it into English for the othe people on this forum at any point, or leave it as is? You should translate it, as it is very good. Link to comment Share on other sites More sharing options...
elamental hero's Posted April 4, 2008 Report Share Posted April 4, 2008 thanks Link to comment Share on other sites More sharing options...
Careless Whisper Posted April 4, 2008 Report Share Posted April 4, 2008 wow, that is so amazing, my german teacher is really gonna be surpised about this. Are you from germany? If not, then....Woher kommst Du? Link to comment Share on other sites More sharing options...
elamental hero's Posted April 4, 2008 Report Share Posted April 4, 2008 no i am not from germany i am from england and live in england Link to comment Share on other sites More sharing options...
Careless Whisper Posted April 4, 2008 Report Share Posted April 4, 2008 Not talking to you Elamental Hero, I'm talking to Raven Link to comment Share on other sites More sharing options...
elamental hero's Posted April 4, 2008 Report Share Posted April 4, 2008 okay Link to comment Share on other sites More sharing options...
CinnamonStar Posted April 4, 2008 Author Report Share Posted April 4, 2008 @ jz82: Ehm dude... Thanks for what you did, but there are a whole load of mistakes in it O.ô Actually in every sentence, to be honest. But anyway, it's not your fault, but you should not use those translating websites anymore. They're usually not accurate at all.I'll translate it myself later. @ anomu13: Thanks a bunch. As I mentionned in my profle, I'm not from Germany, but just next to it. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Careless Whisper Posted April 4, 2008 Report Share Posted April 4, 2008 Oh. Well, Das ist super. I know another german speaker. SWEET!! Link to comment Share on other sites More sharing options...
CinnamonStar Posted April 4, 2008 Author Report Share Posted April 4, 2008 Ehm folks... I don't intend to offense jz82, but please do not read his translation because it's a butchered and mostly incorrect version of my story. Firstly Zane is not an "IT" but a "he", a bastard is not a hybrid in that case but it should be translated as "jerk" or sth. and most of all, Syrus is not coagulating! I'll stop here but there were lots of other funny things. As I already said, those translating websites are usually inaccurate. Link to comment Share on other sites More sharing options...
elamental hero's Posted April 4, 2008 Report Share Posted April 4, 2008 cool Link to comment Share on other sites More sharing options...
jz82 Posted April 5, 2008 Report Share Posted April 5, 2008 @ jz82: Ehm dude... Thanks for what you did' date=' but there are a whole load of mistakes in it O.ô Actually in every sentence, to be honest. But anyway, it's not your fault, but you should not use those translating websites anymore. They're usually not accurate at all.I'll translate it myself later.[/quote'] ok, would u like me to delete the post? Link to comment Share on other sites More sharing options...
CinnamonStar Posted April 5, 2008 Author Report Share Posted April 5, 2008 Do whatever you like^.^I think it would be a good idea to delete it but do what you want. Link to comment Share on other sites More sharing options...
Deucalion Posted April 5, 2008 Report Share Posted April 5, 2008 Agreeing with Raven here. That is an extremely dodgy translation which made me laugh a lot, especially as I can read the original text, and my German isn't that brilliant. I look forward to the translation. :) Link to comment Share on other sites More sharing options...
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